
Was macht ein Baubiologe eigentlich?
Ein Baubiologe unterstützt dich dabei, den Ist-Zustand deines Zuhauses oder Arbeitsplatzes zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren. Dabei kann er sowohl präventiv beraten – als auch mit Messtechnik arbeiten, um mögliche Einflüsse wie Elektrosmog, Schadstoffe oder Schimmel zu untersuchen. Das Ziel ist ein Lebensumfeld, das frei von Belastungen ist und deine Gesundheit fördert.
Inhaltsverzeichnis
Die Arbeit eines Baubiologen lässt sich in drei große Themenbereiche unterteilen:
1. Felder, Wellen und Strahlung
In diesem Bereich geht es um die Erkennung und Reduktion unsichtbarer Belastungen, die durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder sowie Strahlung entstehen. Dazu gehören:
- Elektrische Wechselfelder: Entstehen durch Spannung in Stromleitungen, Steckdosen oder Geräten.
- Elektrische Gleichfelder: Verursacht durch statische Aufladungen, z. B. durch synthetische Materialien.
- Magnetische Wechselfelder: Entstehen durch fließenden Strom, z. B. in Kabeln oder Transformatoren.
- Magnetische Gleichfelder: Verursacht durch große Metallstrukturen oder Magnetismus.
- Hochfrequente elektromagnetische Strahlung: WLAN, Mobilfunk, DECT und Bluetooth.
- Radioaktivität: z.B. Radon in Baumaterialien oder den Untergrund.
- Licht: Ungünstige Beleuchtung und Flickern von LED oder Energiesparlampen.
- Schall: Belastungen durch Lärm oder Vibrationen.
Ein Baubiologe misst, ob dein Schlafplatz durch Felder oder Strahlung beeinträchtigt wird, und schlägt konkrete Maßnahmen zur Reduktion vor.
2. Wohngifte, Schadstoffe, Raumklima
Dieser Themenbereich befasst sich mit chemischen Belastungen und der Optimierung des Raumklimas. Typische Ursachen und Belastungen sind:
- Formaldehyd: Abgegeben durch Lacke, Kleber, Spanplatten oder Möbel.
- Lösemittel: In Farben, Lacken und Klebern enthalten.
- Pestizide: Verstecken sich in Holzschutzmitteln, Teppichen und Lederartikeln.
- Schwermetalle: Z. B. in älteren Farben oder Sanitärrohren.
- Feinstaub und Partikel: Entstehen durch Heizungen, Lüftungen oder Geräte.
- Raumklima: Faktoren wie Luftfeuchte, Temperatur, CO₂-Gehalt und Luftwechsel.
Hast du Kopfschmerzen oder unangenehme Gerüche in einem Raum bemerkt? Ein Baubiologe misst die Schadstoffbelastung und zeigt dir, wie du die Raumluft verbessern kannst.
3. Pilze, Bakterien, Allergene
Feuchtigkeit, schlechte Belüftung oder Bauschäden führen oft zu mikrobiologischen Belastungen. Dieser Bereich umfasst:
- Schimmelpilze: Sichtbare und unsichtbare Belastungen durch Sporen.
- Bakterien und Hefepilze: Häufig in feuchten oder hygienisch problematischen Bereichen.
- Allergene: Hausstaubmilben, Tierhaare oder Pollen.
Schwarze Flecken an der Wand oder muffige Gerüche deuten auf Schimmel hin. Ein Baubiologe findet die Ursachen und gibt Empfehlungen zur Beseitigung und Prävention.
GESUNDES WOHNEN IST MESSBAR
Typische Tätigkeiten eines Baubiologen
- Schlafplatz-Untersuchungen: Analyse und Optimierung deines Schlafplatzes hinsichtlich Elektrosmog, Strahlung und anderer Einflüsse.
- Messung von Elektrosmog und Strahlung: Untersuchung elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder, z. B. durch WLAN, Mobilfunk oder Stromleitungen.
- Schadstoffanalysen: Untersuchung der Raumluft, des Hausstaubs oder von Baumaterialien auf Schadstoffe wie Formaldehyd, Lösemittel, Asbest oder Schwermetalle.
- Schimmelpilz-Analysen: Identifikation und Messung von Schimmelsporen in der Luft oder auf Oberflächen, inklusive Feuchtigkeits- und Wasserschadenmessungen.
- Raumklimaanalysen: Messung von Luftfeuchtigkeit, CO₂-Gehalt und Temperatur, um das Raumklima zu optimieren.
- Sanierungskonzepte: Entwicklung und Begleitung von Maßnahmen zur Beseitigung von Schadstoffen, Schimmel oder Strahlungsquellen.
- Langzeitmessungen: Aufzeichnung von Luftqualität, Feuchtigkeit oder Strahlung über einen längeren Zeitraum zur Beurteilung spezifischer Einflüsse.
- Beratung bei Neubauten und Sanierungen: Unterstützung bei der Auswahl gesunder, nachhaltiger Materialien und der Planung eines baubiologischen Raumkonzepts.
- Gutachtenerstellung: Erstellung umfassender Berichte über Elektrosmog, Schadstoffe, Schimmel oder Raumklima für Privatpersonen oder Unternehmen.
- Schulungen und Vorträge: Vermittlung von Wissen über gesundes Wohnen, Elektrosmog, Schadstoffe, nachhaltiges Bauen und andere baubiologische Themen an Privatpersonen, Unternehmen oder Fachleute.